ViertelBarock: Die barocke Konzertreihe im Servitenviertel
Nachdem Agnes und Ruben erstmals mit der Idee an mich herantraten Barockkonzerte im Viertel zu veranstalten, war klar, dass es zügig gehen sollte. Lange Vorbereitungen sind in Zeiten von Corona wenig ratsam. Lokale Ereignisse von hoher Qualität im kleinen Rahmen sind angesagt. Eine Veranstaltungsreihe mit hochkarätiger Barockmusik mit dem renommierten Ensemble Bach Consort Wien ist eine wunderbare Gelegenheit, das Servitenviertel auch als musikalische Genussinsel bekannt zu machen. Die wunderbare Location im barocken Pfarrhof der Servitenkirche war unübertrefflich und das Thema der musikalischen Reise zu den lateinamerikanischen, italienischen und französischen Wurzeln der Barockmusik stellte auch den Konnex zur hiesigen Gastroszene her. Auch der Titel ViertelBarock als Kombination von 3/4 Barock und 1/4 Sommerspritzer drängte sich für sommerliche Veranstaltungen im Grätzl förmlich auf. Somit konnten wir – gerade wegen Corona – einige gelungene Veranstaltungen im Servitenviertel etablieren.
Der nachfolgende Bericht gibt einen kurzen Eindruck über die Konzerte, die von der Stadt Wien Kultur und dem 9.Bezirk gefördert wurden und den kulinarischen Ausklang.
Viertelbarock #1: Vidala – die Wurzeln der europäischen Barockmusik
Das erste Konzert der musikalischen Zeitreise brachte uns bei prächtigem Wetter zu den barocken Wurzeln der traditionellen südamerikanischen Musik. Das Programm Vidala erzählt aus der Zeit der spanischen Eroberer, der südamerikanischen Ureinwohner und der afrikanischen Sklaven im 16. Jhdt. Der Musikmix und die Tänze, die dort entstanden, kamen als koloniale Beute zurück nach Europa. Das Bach Consort Wien begeisterte mit einer Musikmischung purer Sinnlichkeit und Lebensfreude beim ausverkauften Eröffnungskonzert im akustisch perfekten Innenhof des Servitenklosters.
Nach dem Konzert ging es natürlich zum Feiern zu Gerald König und Edelschimmel mit reichlich Sommerspritzer, Crement, Käsevariationen und vielem mehr. Wish to attempt your main beginners luck best payout casino online. To consider approximately video bingo gratis online.
Viertelbarock #2: König Louis und sein besonderer Garten „Wie Gott in Frankreich.”
Den Auftakt zu den Familienkonzerten vor der Servitenkirche bildeten Ana Ines Feola und Katharina Humpel, Oboistinnen des Bach Consort Wien. Das Familienkonzert stand ganz im Zeichen der musikalischen Darstellung der Natur. Im Programm „König Louis und sein besonderer Garten“ wurden die kleinen ZuhörerInnen mit Vogelgezwitscher, Echos und Hahnengeschrei an den Hof Louis XIV geführt. Anhand lautmalerischer Werke von Hotteterre, Lully und Monteclair wurden ein barocker Garten und die Tiere darin zum Leben erweckt. Bei Prachtwetter ging es anschließend in den barocken Innenhof des Servitenklosters zu französischer Barockmusik unter dem Titel „Wie Gott in Frankreich”. Geboten wurden kammermusikalische Highlights von Francois Couperin, seine erste Suite aus „Les Nations “ und Jean-Marie Leclairs „Recreation de Musique“ Nr 2. „La Mercerie“ sponserte dazu französische Köstlichkeiten. Nach dem Konzert schwärmte man in die Gastgärten der Servitengasse.
Viertelbarock #3: Vivaldi, der Unbekannte
Am Servitenplatz, wo Kinder sonst spielen, spielten „Due Fagotti” vor und für Kinder, und ihre begeisterten Eltern. Die Fagottistinnen des Bach Consort Wien, Christine Gnigler und Edurne Santos wechselten dabei vom Musizieren in unterhaltsames Schauspiel und zurück.
Anschließend bot das musikalisch-literarische Frauenquintett – wetterbedingt in der Servitenkirche – „Vivaldi, der Unbekannte”. Zu kammermusikalischen Juwelen Vivaldis las Schauspielerin Johanna Orsini-Rosenberg fiktive Briefe aus der Sicht einer der Geigerinnen des Waisenhauses in Venedig, für die Vivaldi die berühmtesten seiner Kompositionen geschrieben hat. Wie es sich nach einem italienischem Barockkonzert gehört bot die Pizzeria Scala Antipasti vom Feinsten.
Viertelbarock #4: Lateinamerikanische Weihnachten
Anstatt dem ursprünglich geplanten Live-Konzert im Servitenviertel gab es „Lateinamerikanische Weihnachten” als coronabedingten Live-Stream. Für den authentischen Groove sorgte wieder Rubén Dubrovsky (Argentinien) als künstlerischer Leiter mit seinen MusikerInnen des Bach Consort Wien sowie den Gesangstars Luciana Mancini (Chile) und Francisco Brito (Argentinien).
Text: Michael Nouri, Agnes Stradner
Fotos: Roland Ferrigato
Gefördert von der Stadt Wien Kultur